Hervorragend besuchte Vernissage der Ausstellung „Kontraste“ der Künstler Rolf Weiland und Leo Dellwo in der Tagungsstätte Trier
Mit einer feierlichen Vernissage wurde am 17.01.2019 die gemeinsame Ausstellung der in der Region Trier lebenden und arbeitenden Künstler Rolf Weiland und Leo Dellwo in der Tagungsstätte Trier der Deutschen Richterakademie eröffnet. In der unter dem Motto „Kontraste“ stehenden Ausstellung werden jeweils rund 35 Gemälde des Malers Rolf Weiland und rund 30 Skulpturen des Künstlers Leo Dellwo ausgestellt.
In seiner Begrüßungsansprache zeigte sich der Direktor der Deutschen Richterakademie Dr. Stefan Tratz hoch erfreut, dass die beiden bekannten Künstler nach 2014 erneut gemeinsam in der Deutschen Richterakademie ausstellen würden. Als Ausstellungsmotto hätten sie den Begriff „Kontraste“ gewählt. Das Wort „Kontrast“ leite sich bekanntlich vom lateinischen Wort „contrastare“ ab, welches übersetzt „entgegenstellen“ bedeute. Im Deutschen verstehe man unter einem Kontrast einen starken Gegensatz bzw. einen auffallenden Unterschied. Aber was sage das Motto über die Ausstellung von Rolf Weiland und Leo Dellwo aus. Auf den ersten Blick falle dem Betrachter natürlich auf, dass die Gemälde und Skulpturen einen deutlichen Unterschied in den verwendeten Materialien und der konkreten Darstellung aufweisen. Während die Gemälde von Rolf Weiland zumeist aus der Verwendung von Ölfarben auf Leinwänden entstanden seien, habe Leo Dellwo seine Skulpturen aus Ton und weiteren Materialien erschaffen. Aber gebe es in den Werken der beiden Künstler nicht auch etwas Verbindendes? Dies würde er bejahen, so Direktor Dr. Tratz. Durch die zeitgleiche Präsentation der Kunstwerke werde nicht nur etwas Gegensätzliches, sondern auch eine Art Harmonie erzeugt. Vielleicht zeigten sich sogar Gemeinsamkeiten bzw. eine Art Seelenverwandtschaft der Künstler. Die Aussagekraft der Kunstwerke könne sich durch die konkrete Ausstellung mit anderen Werken und Skulpturen verändern bzw. verstärken. Durch einen Kontrast erkenne man häufig deutlicher spezielle Punkte und Eigenschaften. In der Malerei wurde die Wirkung von Farben und Helligkeiten durch die Lehre von den Sieben Farbkontrasten herausgearbeitet. In dieser von Johannes Itten entwickelten Systematik werde dargestellt, wie sich verschiedene Farben gegenseitig beeinflussen. Beispiele seien einerseits der Hell-Dunkel-Kontrast, wie er häufig in den Werken von Rembrandt oder Goya zu finden sei, und andererseits der Kalt-Warm-Kontrast, der vielfach in der Landschaftsmalerei verwendet werde. Die Betrachter hätten die Chance, beim Gang durch die Ausstellung sowohl die gegensätzlichen als auch die verbindenden Punkte zu entdecken. Besonders erfreut zeigte sich Direktor Dr. Tratz über die Anwesenheit des stellvertretenden Direktors der Europäischen Rechtsakademie Luc Doeve.
In das Werk der beiden Künstler führte Prof. Dr. Volker Dellwo ein. Der Sohn des Künstlers Leo Dellwo und Professor für Phonetik an der Universität Zürich verglich die Kunst mit der Wissenschaft. Beide würden sich mit komplexen Vorgängen beschäftigen. Auch sei sowohl bei Wissenschaftlern als auch bei Künstlern eine Motivation zum Gestalten vorhanden. Beide Gruppen wollten zudem Botschaften senden und/oder zum Nachdenken anregen. Ebenfalls zeige sich in Wissenschaft und Kunst, dass keine einfachen Antworten existierten. Zur Verdeutlichung ging Prof. Dr. Dellwo auf die Werke „Europa …“ und „Migration“ von Rolf Weiland ein. Von seinem Vater Leo Dellwo kenne er den Satz, in den Skulpturen sei „keine Botschaft drinnen“. Anhand der Objekte „König“ und „Kopf“ zeigte Prof. Dr. Dellwo aber auf, dass der Betrachter in den Skulpturen von Leo Dellwo dennoch eine Botschaft erkennen könne.
Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungeröffnung durch die Musikgruppe „Pipes ‚n´ Strings“. Das Ensemble spielte traditionelle Folkmusik sowie Werke des Mittelalters bis zum Barock, welche bei den Gästen der Ausstellungseröffnung auf große Resonanz stieß und mit viel Beifall bedacht wurde
Anschließend konnten die rund 150 Gäste die ausgestellten Gemälde und Skulpturen näher in Augenschein nehmen und untereinander sowie mit den beiden anwesenden Künstlern erörtern. Bei Getränken und Speisen, die durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutschen Richterakademie zubereitet worden waren, wurden die gewonnenen Eindrücke rege diskutiert.